13,5 Kilometer wandern, 5 Stunden hat es gedauert. Mitten im Wald, ohne Netz und Zivilisation. Wir hatten nur ein Ziel: endlich an der Hahnbrunnenwiese, unserem Campingplatz, ankommen. Auf der Wanderung haben viele erkannt, dass manchmal der Weg das Ziel ist. Durch verschiedene Waldarten, hinunter zum Wildsee. Positive, aber auch negative Eindrücke.

 

Während des ganzen Projektes stellten wir uns immer wieder die Frage, was Wildnis für uns bedeutet. Für mich war das eine schwierige, aber auch interessante Frage. Auf der Wanderung haben wir die Wildnis erlebt. Wir haben herausgefunden, wie Wälder aussehen, wenn sie sich ungestört entwickeln können. Dass es Tod gibt und auch Leben und dass aus Totem Leben entstehen kann. Wie zum Beispiel beim Totholz. Dieses Holz speichert so gut Wasser, dass neue Bäume auf einem toten Stamm wachsen können.

 

Für mich ist die Wildnis eine Art Freiheit. Freiheit sich zu entwickeln und nicht immer von Menschen gerodet, abgeerntet und geformt zu werden. Hier im Schwarzwald ist vermutlich schon jeder durch den Fichtenwald gelaufen und hat gesehen, wie es dort aussieht. Der Wald hier ist zum Teil eine komplette Monokultur. Außer Fichten und teilweise Buchen wächst wenig. Es gibt kaum alte Bäume und umgestürzte Bäume sieht man selten. Es ist alles sehr ordentlich. Im Nationalpark gab es verschiedene Bäume, alles wucherte wild durcheinander. Es gab, vom Borkenkäfer befallene Stämme, umgestürzte Bäume und wenige alte Bäume. In vielen Jahren werden auch noch die letzten Spuren menschlichen Eingreifens verschwinden. Die Natur wird sich ihren Raum zurückholen.